Für manche Weine gibt es, was ihre Entstehung in dieser Form angeht, eher traurige Gründe. Nachdem Überfall Russlands auf die Ukraine und der dadurch stark einsetzenden Flüchtlingsbewegung, hat das Weingut Selbach-Oster aus Zeltingen spontan zwei Fässer Mosel-Riesling abgefüllt, mit einem Sonderetikett versehen, für 10 € je Flasche verkauft und die gesamten Einnahmen der Ukraine-Hilfe gespendet. Ich habe mich da nicht lumpen lassen und auch sechs Flaschen bestellt. Die beiden Fässer, eigentlich war zu Beginn nur eines eingeplant, hatten sich rasend schnell verkauft. Eigentlich hat es keine 48 h Stunden gedauert und alles war weg. Aber hey, bei Mosel-Riesling kein Wunder und das Weingut Selbach-Oster zählt halt mit zu den Top-Weingütern entlang der Mosel.
2020er Riesling trocken „Mir / Frieden“
Klar, so jung wie der Wein noch ist, ist er auch noch sehr hell. Und so schimmern hier auch noch silber-weiße Reflexe im Glas hin und her. In der Nase spürbare Aromen von Pfirsich und Zitrusfrüchten. Gerade auch die Zitrusfrüchte sind, gepaart mit einer frischen Säure, sehr dominant am Gaumen. Der Wein hat auf jeden Fall noch Potential um ein paar Jahre zu lagern. Aber auch jetzt macht das schon riesig Spaß! Toll übrigens, daß man es geschafft hat diesen Riesling zwar trocken auszubauen, es aber bei 11,5 % Alkohol zu belassen. Sowas geht auch nur an der Mosel.
Ich freue mich noch ein paar Flaschen davon zu besitzen und werde die in den kommenden Jahren genau in ihrer Entwicklung verfolgen.
2020er Riesling trocken „Mir / Frieden“
Weingut Selbach-Oster, Zeltingen
Mosel
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