Mal wieder war ein Wein vom Weingut Viermorgenhof in Kinheim-Kindel im Glas. Ich hatte mal wieder Lust auf etwas mit weniger Alkohol und einer klitzekleinen Spur Süße. Die Entscheidung fiel daher auf den 2016er Riesling Spätlese feinherb.
Spätlese heißt Spätlese, weil die Trauben später gelesen werden. Okay, das verwundert jetzt nicht. Die spätere Lese führt aber auch dazu, daß die Trauben einen höheren Zuckergehalt haben. Je nachdem wie lange der Traubensaft dann zeit zum Gären hat, entwickelt sich die Menge des Alkohols und es bleibt mehr oder weniger viel Restzucker zurück.
Bei dieser feinherben Spätlese, die also nicht ganz trocken ausgebaut wurde, ergibt sich dadurch ein entspannter Alkoholgehalt von nur 10,5 %. Je trockener der Wein ausgebaut ist, desto höher ist halt auch der Alkoholgehalt.
2016er Riesling Spätlese feinherb vom Weingut Viermorgenhof
Leicht gereift wirkt der Wein im Glas. Gut, er lebt ja auch bereits vier Jahre. In der Nase spürt man ganz viel reifer grüner Apfel, das ist ein wahres Aromafeuerwerk und macht mir in dieser Form jede Menge Spaß. Am Gaumen setzt sich das fort: Aromen von Apfel und Zitrusfrüchten dominieren, dazu eine angenehme Restsüße, gepaart mit einer durchaus spürbaren Säure. Das Süße-Säure-Spiel in Kombination mit den Fruchtaromen – da spürt man den Schieferboden und weiß sofort, daß man einen Moselriesling im Glas, oder besser im Mund, hat.
Der 2016er Jahrgang ist zwar inzwischen ausverkauft, der 2017er aber noch erhältlich. Und mit 7,50 € je Flasche ist dieser Wein wirklich zu empfehlen.
Fazit: auch bei kleinen Weingütern finden sich tolle Weinperlen. Der 2016er Riesling Spätlese feinherb zählt für mich dazu.
2016er Riesling Spätlese feinherb
Weingut Viermorgenhof, Kinheim-Kindel
Mosel
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