Adel verpflichtet? Dieser Frage wollte ich mal nachgehen beim Weingut Prinz von Hessen aus Johannisberg. Dem Etikett zufolge könnte man die Eingangsfrage zumindest bejahen. Ein Riesling Kabinett (VDP.Ortswein) wurde für die Beantwortung dieser Frage herangezogen:
2018er Kabinett Royal Riesling trocken
Ein helles Strohgelb mit leicht weißen Reflexen funkelt da im Glas. Wow, ist der noch jung! Zumindest der Farbe nach trifft diese Aussage auf jeden Fall zu. Die Nase sagt dann etwas ganz anderes. Ganz deutliche Reifenoten, die in dieser Form noch nicht zu erwarten waren. Auch am Gaumen will er am ersten Abend noch nicht so wirklich überzeugen. Das ändert sich dann am zweiten Abend. Die Reifenoten mit Petrolaromen sind komplett verschwunden und nun kommt das typische Rheingau-Riesling-Aroma zum Vorschein: ganz viel grüne Früchte und Zitrusaromen. Das setzt sich dann am Gaumen fort: Zitrusaromen noch und nöcher, eine tolle Säure und eine mineralische Struktur, die mit leicht salzigem Nachhall überzeugen kann.
Manch ein Wein, so auch dieser Riesling Kabinett vom Weingut Prinz von Hessen, braucht einfach seine Zeit und entsprechend Luft um sich voll entfalten zu können. Da ist es dann wieder gut, daß ich mir so eine Flasche auf mehrere Abende aufteile und die Entwicklung des Weins so gut nachvollziehen kann.
Knapp 13 € muss man für den 2018er Kabinett Royal Riesling trocken auf den Tisch legen, das geht aber durchaus okay. Adel verpflichtet also? Auf jeden Fall!
2018er Kabinett Royal
Riesling trocken
Weingut Prinz von Hessen, Johannisberg
Rheingau
VDP.Ortswein
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